Produktbeschreibung
Das Sprunghafte, Zerrissene, prägt nicht nur die Struktur des Textes sondern auch das Lebensgefühl der aus ihrem Umfeld gerissenen Figuren: politische Gefangene, Gefolterte, Exilierte. Risse gehen durch die polarisierte Gesellschaft Argentiniens, und so reißt auch der Erzählfaden immer wieder ab, wenn er bis zur Unerträglichkeit gespannt war. In „259 Sprüngen“;setzt sich die argentinische Autorin Alicia Kozameh mit dem Thema Exil literarisch auseinander, einem Thema, das nur fragmentarisch zu erfassen ist. ‚Sprunghaftigkeit’ bedeutet im Zusammenhang dieses Romans sowohl das Nicht-Kontinuierliche der formalen Textgestaltung als auch die darin thematisch angerissene Zerrissenheit des entwurzelten Menschen, in diesem speziellen Fall der aus ihrem gewohnten Umfeld, aus ihrem politisch-sozialen Kontext herausgerissenen Frau. Mit dem großen argentinischen Autor Julio Cortázar, ihrem Landsmann, der die Himmel-und-Hölle-Technik in die Literatur gebracht hat, hat Kozameh sicherlich das Faible für experimentelle Verfahren und gleichzeitiges politisches Engagement gemeinsam. Denn ihre Texte sind keine zweckfrei-formalen Spielereien im leeren Raum postmoderner Beliebigkeit, sondern Form ist hier an Inhalt, Aus-Sage rückgebunden.