Produktbeschreibung
Die Untersuchung setzt über die Konstruktion SchreibArbeit die für Jean Paul so charakteristische Subjektivität zu seinen Bemühungen um die Selbst versorgung durch literarische Arbeit in Beziehung. Subjektivität wird verstan den als notwendige Voraussetzung und Grundbestandteil marktorientierten Schreibens; an ihren Erscheinungsformen in den Romanen lassen sich Markt prozesse und gesellschaftliche Veränderungen im kommunikativen Bereich gleichermaßen ablesen. Jean Pauls Texte sind dabei nicht bloß zu verstehen als ein 'Sprechen' über den literarischen Markt und seine Folgen für die konkurrierenden 'freien' Schriftsteller, vielmehr nimmt er die öffentlich ge führte Debatte in sein Schreiben auf, macht sie zu Material seiner Phantasie produktion, verwandelt sie zu poetischem Stoff und lagert sie in die Fiktions ebenen seiner Romanwelten ein. Erzähltheoretisch als metafiktionales Verfah ren charakterisierbar, entsteht gleichsam unauffällig ein verschlüsselter Subtext über Autorschaft um 1800, der seinerseits entscheidende Einblicke in die kul turelle Praxis des angehenden 19. Jahrhunderts gestattet. Zentraler Ort dieser Auseinandersetzung mit den Realien künstlerischer Produktion ist der Körper, der verschiedenen Semantisierungen unterliegt; das Leiden des schaffenden Subjekts erscheint als hypochondrisches Spektakel, seine Reaktivierung und In standhaltung als Diskurs über Drogen und Musik, schließlich bedarf es der Frau, deren Tod für die männliche Kunst konstitutiv wird oder die den Körper des Genies ersetzt. Jean Pauls exzentrische Subjektivität ist hiernach zu kenn zeichnen als eine mit den Erzähltechniken der Moderne verfahrende Inszenie rung künstlerischer Produktion vor dem Hintergrund einer sich ökonomisch und sozial im Umbruch befindenden Gesellschaft, die das erschaffende Subjekt zu ihrer Leitfigur erhebt: Ich arbeite wie ein preußischer Unterthan - nämlich stark.