Produktbeschreibung
Februar 1945: Dem Schlossergesellen Franz Schindl ist bewusst, dass die Tage des Tausendjährigen Reiches gezählt sind. Eines Morgens kommt er, der stets die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit in Person war, zu spät zum Schichtbeginn im Bahnausbesserungswerk. Durch ein Wortgefecht mit dem diensthabenden SS-Wachmann handelt er sich den Einberufungsbefehl an die rasch näherkommende Ostfront ein. Und somit ein Himmelfahrtskommando. Was ist an jenem Morgen vorgefallen? Was war der Grund für die folgenreiche Verspätung? Andreas Schindl, der Enkelsohn des Protagonisten, hat bei seinen Recherchen verschollene Feldpostbriefe und einen jahrelang schwelenden Vater-Sohn-Konflikt entdeckt. Während der eine mithilfe der Solidarität seiner Genossen alles daran setzt, sich und die seinen unbeschadet durch den Irrsinn des Krieges zu bringen, sieht der andere in der Politik des NS-Regimes die einzige Möglichkeit, der Armut des Proletariats zu entfliehen und seinen Kindheitstraum zu verwirklichen. Nach seiner Gefangennahme wird dem verwundeten Großvater die Erinnerung an einen zwischen die Fronten geratenen Bären zum Sinnbild für sein eigenes Schicksal. Einfühlsam und präzise hebt der Autor Familiengeschichte in den Rang literarisch gestalteter Zeitgeschichte: Berührend, weil authentisch, erschreckend, weil aktuell. Alfred Komarek