Produktbeschreibung
Der industrielle Massenmord in Auschwitz wäre ohne die von der Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne konstruierten Leichenverbrennungsöfen und deren Gaskammer-Lüftungstechnik nicht möglich gewesen. Annegret Schüle rekonstruiert die Geschichte dieser Firma und belegt die Mitwisser- und Mittäterschaft der Inhaber, Ingenieure und Monteure. Dargestellt wird, wie ein Thüringer Traditionsunternehmen, das in der Weimarer Republik Bestattungsöfen für städtische Krematorien entwickelte, zum direkten Auftragnehmer der SS wurde. Die Autorin fragt, wer diese Menschen waren, die in der Massenvernichtung eine technologische Herausforderung, eine Chance zur Gehaltssteigerung und einen zukunftsträchtigen Markt sahen. Wie war es möglich, dass sich in der Betriebsgemeinschaft kein Widerspruch regte und sogar Arbeiter aus dem kommunistischen Widerstand zu Mittätern wurden? Wie gingen die Beteiligten und die beiden Nachkriegsgesellschaften mit dieser Schuld um? Topf & Söhne ist ein Beispiel dafür, welche Schlüsselrolle private Wirtschaftsunternehmen bei der Massenvernichtung im Nationalsozialismus hatten. Zu diesem Teil der Industriegeschichte des 20. Jahrhunderts leistet diese Monographie einen wichtigen Beitrag