Produktbeschreibung
Das Frühwerk des Komponisten Stefan Wolpe (1902–1972) steht im Mittelpunkt dieser ersten deutschsprachigen Monographie zu einem Künstler, der in den 1920er Jahren mit den verschiedenen Zentren der Avantgarde in Berlin und Weimar in Kontakt stand. Schon früh verkehrte er im Umkreis von Ferruccio Busoni und Arnold Schönberg. Aber er zeigte sich auch von den Ideen des Weimarer Bauhauses und der Bühnentheorie Oskar Schlemmers fasziniert. Seine Beschäftigung mit Filmmusik führte zu frühen theoretischen Äußerungen und Begleitmusiken zu ›absoluten Filmen‹ bei Veranstaltungen der Novembergruppe, deren Mitglied er war. Die Studie verfolgt, ausgehend von Wolpes Lebensweg, die Verbindungen zur den Avantgardekünsten der Zeit und zeichnet die Entwicklung seiner radikalen musikalischen Ästhetik nach. Das Operntriptychon ›op. 5‹, bestehend aus den Einaktern Zeus und Elida, Schöne Geschichten sowie An Anna Blume, einer Szene für Musikalischen Clown, die das bekannte Gedicht von Kurt Schwitters aufgreift, bildet den künstlerischen Kulminationspunkt dieser Entwicklung. Dieser bemerkenswerte Werkkomplex bildet den Abschluss einer ersten wichtigen, aber bislang meist vernachlässigten Phase im Werk Wolpes und bündelt zahlreiche frühe künstlerische Impulse, die für Wolpes Spätwerk von Bedeutung sind.