Produktbeschreibung
Diese Arbeit steht in einer Reihe von Untersuchungen zur neuen Diplomatiegeschichte, die seit einigen Jahren verstärkt die außenpolitischen Akteure und Praktiken in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt haben. Am Beispiel der Städte Bern, Straßburg und Basel und ihren Auseinandersetzungen mit dem letzten burgundischen Herzog Karl dem Kühnen in den Jahren 1468–1477 geht Bastian Walter der Frage nach, wie städtische Außenpolitik im Spätmittelalter funktionierte, wer sie aus- und durchführte und welche Techniken von den Akteuren angewendet wurden. Neben städtischen Gesandten, Kanzleien und Boten stehen die informellen Kontakte der städtischen Führungsgruppen und deren Versuche um Erlangung einer möglichst umfassenden Wissenshoheit im Fokus. Weiterhin behandelt der Autor mit der Spionage den überaus wichtigen, doch bisher nur wenig erforschten Aspekt der Beschaffung von Informationen und zeigt, wie sie im Spätmittelalter gezielt als Propagandainstrument eingesetzt werden konnten.