Produktbeschreibung
Baukulturführer 135 – IKEA Wien-Westbahnhof Vielseitige Nutzung Langlebig und nutzungsoffen, so die Intention von querkraft, soll der Neubau sein. Schon jetzt ist er ein hybrides Gebäude. In die Erdgeschosszone entlang der Mariahilfer Straße kehrten die bereits zuvor hier ansässigen Geschäfte zurück. Den fünften und sechsten Stock nimmt ein Hostel mit 345 Betten in Doppelzimmern und Schlafsälen ein. Obenauf liegt die fast 2000 Quadrat-meter große Dachterrasse, deren öffentliche Zugänglichkeit ohne Konsumationszwang auch außerhalb der Geschäftszeiten in einem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Wien festgeschrieben ist. Diesen Nutzungsmix und auch völlig andere Verwendungen in der Zukunft begünstigt das Stützenraster von zehn mal zehn Metern und die ausschließlich entlang der Außenwände angeordneten Versorgungschächte. Die eine Fläche von etwa 50 mal 60 Metern einnehmenden Geschossflächen sind somit frei disponierbar. Schwedenregal mit Inhalt Das Thema des beliebig bestückbaren Regals ist naheliegenderweise auch das wesentliche äußere Erkennungsmerkmal. Rundum erhielt das Gebäude ein Gerüsts aus weißen Stahlträgern, das den Übergang zwischen öffentlichem Raum und Gebäude neu organisiert und gleichermaßen Distanz wie Platz schafft. Zum einen beschattet es die Gebäudefassade und ermöglicht Raumerweiterungen mit Loggien und Balkonen. Darüber hinaus nimmt es neben den dienenden Elementen wie Liften, Fluchttreppen, Sanitärräume oder Haustechnik auch das signifikanteste Gestaltungselement auf: in großvolumige Töpfe gepflanzte Bäume. Die Stadtplanung forderte die Errichtung einer Arkade entlang der Mariahilfer Straße, um die bislang beengte Situation im Wartebereich der Straßenbahnhaltestelle zu verbessern. Mit dem Regalkonzept erhielt sie mehr als das. Das Zurückrücken des geschlossenen Gebäudevolumens schuf größere Dis-tanz zu den Nachbarn und zugleich mehr öffentlichen Raum, der im Gegensatz zu einer Arkade durch das offene Gerüst nach oben nicht begrenzt ist. Versatile use Querkraft’s intention was to create a durable building with multiple uses. In fact, it is already a hybrid building. The former shops have returned to the ground floor zone facing Mariahilfer Straße. A hostel with 345 beds in twin bed-rooms and dormitories has been accommodated on the fifth and sixth floors. The top is crowned by a 2000-square metre roof terrace, which in agreement with the City of Vienna is open to the public even outside opening hours with no obligation to order food or drinks. This mixed use concept, with possibly totally different ones in future, is facilitated by a ten-by-ten-metre column grid and services shafts placed exclusively along the exterior walls. As a result, there are no constraints regarding the use of the floor areas measuring 50 by 60 metres. Jam-packed Swedish shelving unit The theme of a versatile shelving unit is quite obviously also the characteris-tic feature of the outer appearance. The building has been enveloped with a structural framework made of white steel members, which reorganises the transition between the public realm and the building interior, creating both a sense of distance and space. On the one hand, the framework protects the facade from direct sunlight and provides space for the interior to extend into loggias and balconies; on the other hand, it accommodates ser-vicing elements, such as lifts, escape staircases, sanitary rooms and technical installations, as well as the most significant design feature: trees planted in massive pots. The city demanded the development of an arcade along Maria-hilfer Straße to improve the formerly very cramped situation at the tram stops. The result achieved through the shelving system is, in fact, much better. The setback of the enclosed space has not only resulted in a greater distance to the neighbours but also more pub-lic space. In contrast to an arcade, it is not even fully covered due to the open character of the framework structure. Architekten: querkraft Architekten, Wien Bauherr: IKEA Einrichtungs-Handelsgesellschaft, m.b.H., Vösendorf Herausgeberin: Nicolette Baumeister Text: Franziska Leeb