Produktbeschreibung
Karl Perzel kommt 1798 aus Freiberg nach Jena, um Theologie zu studieren. Schon seine ersten Kontakte mit Jenaer Studenten und derem Zeitvertreib, Fechtübungen, Gelagen und Schelmenstreichen, zeitigen dramatische Folgen. Der Student gerät scheinbar ohne eigenes Zutun, mehr zufällig in den Strudel der Ereignisse. Infolge des beherzten Eingreifens bei einem durchgehenden Pferdegespann werden Karl und sein Stubengenosse Paul Kefferstein mit dem Saalfelder Konrektor Carl Friedrich Forberg bekannt. Durch ihn geraten sie in den Kreis um den berühmten Philosophieprofessor Johann Gottlieb Fichte und damit in den Strudel des sogenannten Atheismusstreits. An dessem Ende steht Fichtes Entlassung. Kein Zeitgenosse von Rang blieb davon unberührt. Fichte verfocht vehement die Freiheit des Denkens, des Willens, der Vernunft und der akademischen Lehre. Sein Glaube an eine göttliche Weltregierung weist auch heute noch den Weg in eine Moralität, in der der Mensch seiner inneren Stimme gehorcht und zur guten Tat gebracht wird. Dies allein sei wahre Religiosität. Doch die Obrigkeit argwöhnt nicht nur Atheismus, sondernwittert in der Person Fichtes gleichermaßen einen aufrührerischen Demokraten, einen Jakobiner womöglich. Die Erzählung spiegelt die argumentativen Positionen von Fichtes Fürsprechern und Gegnern, ebenso lokale Ereignisse und studentische Gepflogenheiten wider. Karl lässt sich in Kundschafterdienste für den preußischen Hof einspannen, der zunehmendes Interesse an Fichte zeigt. Hin und her geworfen ist Karl in seiner Liebe zwischen der Dienstmagd Hilde und der Müllerstochter Gerlinde Letsch. Nur mühsam vermag er, sich aus den Irrungen und Wirrungen seines Daseins zu befreien.