Produktbeschreibung
Entgegen der alltagspsychologischen Vorstellung handelt es sich bei Psychopathen nicht ausschließlich um blutrünstige Serienkiller und skrupellose Massenmörder, wie beispielsweise den Kannibalen Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“. Psychopathen sind nicht nur als gewalttätige und schwerstkriminelle Kapitalverbrecher in Hochsicherheitsgefängnissen und geschlossenen forensischen Abteilungen zu finden, sondern auch als smarte und erfolgreiche Führungskräfte in den Führungsriegen von Wirtschaftsunternehmen – als „Psychopathen in Nadelstreifen“. Dieses real existierende Phänomen der „Psychopathen in Nadelstreifen“ stellt den Ausgangspunkt dieser Dissertation dar. Die interdisziplinäre Arbeit bewegt sich im Grenzgebiet zwischen Psychologie und Betriebswirtschaftslehre und kann so eine Nosologie (Krankheitslehre) des Phänomens der Psychopathen in ökonomischen Anreizsystemen schaffen. Neben der Untersuchung der Ursachen für die Häufung von Psychopathen in Führungspositionen wird auch der Frage nachgegangen, ob die „Psychopathen in Nadelstreifen“ ihre Führungsposition womöglich nicht erreicht haben, obwohl sie psychopathische Persönlichkeitsmerkmale aufweisen, sondern gerade weil dies der Fall ist. Um diesen Fragestellungen auf den Grund zu gehen, nutzt die Autorin Methoden der Psychodiagnostik und wendet allgemeine und spezifische psychologische Verfahren zur Diagnose von Persönlichkeitsstörungen auf die modelltheoretischen Merkmale und Eigenschaften des homo oeconomicus an. Das wohl viele Wirtschaftswissenschaftler überraschende Ergebnis ist dabei, dass das Menschenbild der Wirtschaftswissenschaften nach den internationalen Manualen die Kriterien für die Diagnose „Psychopathie“ erfüllt. Beim homo oeconomicus handelt es sich also um einen homo psychopathicus.