Produktbeschreibung
Theresas Mutter war es immer schon wichtig, nicht ins Gerede der Leute zu kommen. Das zeitgenössische Rollenbild der 1960er Jahre prägte bis zuletzt ihre konservative Idealvorstellung, wie sich eine Frau in der Gesellschaft zu verhalten hatte. Die kritische Wertehaltung der ländlichen Dorfgemeinschaft beeinflusste so manche Entscheidung. Aufgrund der fortschreitenden Parkinsonerkrankung der Mutter engagierte Theresa eine der ersten 24-Stunden-Betreuungen im Dorf. Die rumänischen Betreuerinnen erweckten bald reges Interesse bei der Bevölkerung. Neugierde und Vorurteile Fremden gegenüber ließen Tratsch und Klatsch aufleben. Gestern traf ich Frau Baumgartner: „Na; die Betreuerin deiner Mutter, die ist EINE. Da musst du aufpassen. Wie die zurechtgemacht ist. Sie schminkt sich jeden Tag, auch unter der Woche. So was hat es hier noch nie gegeben. Die Leute reden schon.“ Der Spagat zwischen ihrer Mutter zu helfen und ihr gleichzeitig ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, belastet Theresa und kostet Kraft. Zum Teil skurrile Episoden fordern und verlangen ihr große Flexibilität ab.