Produktbeschreibung
Man schreibt mit der Hand, also ist Schreiben ein Handwerk. Man schreibt aber auch mit dem Herzen, also ist Schreiben ein Herzwerk. Beides wird gebraucht. Deswegen hat Bert Brecht für die klugen Alltagsbeobachtungen von Kästner, Tucholsky und Ringelnatz den Begriff »Gebrauchslyrik« erfunden. All das passt auch auf die Mundarttexte von Christel Müller. Sie beobachtet ihre Mitmenschen, eher mit einem lachenden als mit einem weinenden Auge, aber sie beobachtet vor allem auch sich selbst, und zwar mit genau dem gleichen Blick für die Unebenheiten des Alltags. Und dieser Alltag spielt in Worms. Natürlich hat sich die Stadt auf dem Sprung ins 21. Jahrhundert verändert, aber Eigensinn, Schlagfertigkeit und eine amüsierte Distanz zu all denen, die glauben, Pläne übererfüllen zu müssen – das ist geblieben, vergleicht man die Geschichten aus der Großelternzeit mit denen der Elternzeit und denen von heute. Rosemarie Pallasch hat mit ihrem – inzwischen verstorbenen – Mann Gerhard über Jahrzehnte Wormser Szenen in Illustrationen festgehalten, die die Texte von Christel Müller pointiert ergänzen.