Produktbeschreibung
Diese Arbeit untersucht die Sparkassen im Investment Banking und will die Chancen, aber auch die Beschränkungen eines Engagements dieser Banken im Investment Banking analysieren. Dabei wird auch die Hauptkundengruppe der Sparkassen im Firmenkundengeschäft – mittelständische Unternehmen – berücksichtigt. Die empirische Analyse des Investment Banking-Angebots der Sparkassen und Landesbanken lässt sich in Form von drei Widersprüchen zusammenfassen: (1) Die Sparkassen bieten trotz des Investment Banking-Bedarfs ihrer Hauptkunden kaum typische Investment Banking-Produkte wie Emissionen und M&A-Beratung an. (2) Dafür offerieren die meisten Sparkassen das Produkt „Nachfolgeberatung“; die zur Umsetzung der Nachfolge notwendigen Produkte wie „M&A“, „Management Buy Out“ bzw. „Management Buy In“ oder Börsengänge werden jedoch kaum angeboten. (3) Ein wesentlich höherer Anteil an Landesbanken gibt trotz der Kundenaufteilung mit den Sparkassen mittelständische Kunden als ihre Zielkunden im Investment Banking an; die Sparkassen nennen den Mittelstand bei ihrem Investment Banking-Angebot dagegen selten als Zielkunden. Mit Hilfe der Transaktionskostentheorie und der Prinzipal-Agenten-Theorie wird ein konzeptioneller Bezugsrahmen entwickelt, der die empirischen Erkenntnisse zum Investment Banking der Sparkassen gut erklärt. Es kann gezeigt werden, dass die Sparkassen als Universalbanken bei gleichzeitigen Finanzierungs- und „Corporate Control“-Transaktionen im Vergleich zu den Universalbanken, den Investmentbanken und den Landesbanken einem Interessenkonflikt ausgesetzt sind. Bei Nachfolgetransaktionen, einer im Mittelstand wichtigen Thematik, sind dagegen die Sparkassen dem geringsten Interessenkonflikt ausgesetzt. So kann auch die Ausrichtung der Landesbanken auf den Mittelstand erklärt werden: Zusammen können sie und die Sparkassen ein effizientes, umfassendes Leistungsangebot für Firmenkunden erbringen.