Produktbeschreibung
Für bestimmte pädagogische Fragestellungen wird die Psychiatrie als wichtige Bezugswissenschaft herangezogen. Aber wie ist es umgekehrt: Hat die Pädagogik zu psychiatrischen Themen Wesentliches beizutragen? Erstmals wird die mittlerweile zum Standard einer zeitgemäßen psychiatrischen Behandlung gehörende Psychoedukation bei schizophren erkrankten Menschen als Form einer Erwachsenenbildung aufgefasst, die Lern- und Bildungsprozesse beim Betroffenen initiieren möchte. Aus dieser konsequent pädagogischen Sicht lassen sich wesentliche Strategien ableiten für eine Weiterentwicklung der Psychoedukation in Theorie und Praxis, die grundsätzlicher anSetzen als lediglich didaktische Fragen. Behandelte Themen sind u.a.: Differenzierung von Vermittlungs- und Aneignungsvorgang, Perturbation als signifikanter Lernanlass, Viabilität von Informationen, Non-Compliance als Non-Viabilität klinischer Aufklärung, Erfahrungsevaluation statt Fehlervermeidung, Kriterien von Lernerfolg, Partizipation am Behandlungsgeschehen usw. Diese pädagogische Sicht auf Psychoedukation liefert viele Argumente für eine subjektorientiertere Ausrichtung. Das Buch steht für einen spannenden interdisziplinären Dialog zwischen Pädagogik und Psychiatrie.