Produktbeschreibung
Nach ihren ähnlich konzipierten Gedichtbänden zu Christian Morgenstern (»Abendstern zum Morgenstern«, 2023) und Joachim Ringelnatz (»Ringelnatz und Schlingelfratz«, 2019) befasst sich die Künstlerin und Autorin Claudia C. Parise diesmal mit Kurt Tucholsky (1890–1935); einem der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Weimarer Republik. In etwa sechzig »Tucholsky in Parise«-Gedichten, wie die Autorin diese nennt, lässt sie sich von Gedichten Tucholskys als Vorlagen anregen, wobei diese Anverwandlungen jeweils von einem unmittelbar folgenden, unverkennbar typischen Parise-Gedicht begleitet werden, »um Tucholsky wieder ganz abzuschütteln«, wie die Autorin uns wissen lässt. So entsteht nach und nach ein reizvoll-spannendes Gesamt von kreativ-ideenreicher Nachahmung und unbestreitbar eigenständiger Originalität, das Satire, Ulk und Witz, ja, selbst Spott und Hohn à la Tucholsky alles andere als vermissen lässt, weder in den auf heutige deutsche Verhältnisse bezogenen und oftmals bissigen gesellschaftskritischen Gedichten noch in den pazifistisch-antimilitaristischen, oder wenn es darum geht, überkommene Moralvorstellungen zurechtzustutzen. Alles in allem: ein wieder einmal anregendes, unbedingt lesenswertes Werk der C. C. Parise! Manfred S. Fischer