Produktbeschreibung
Seit den Büchern von Karl May werden amerikanische Ureinwohner hierzulande wie Helden verehrt, während sie in ihrer Heimat diskriminiert leben. Doch in Europa geht der Mythos in Inszenierungen und Powwows bisweilen so weit, dass sich die Frage nach den Grenzen zwischen freundlichem Spiel mit Identitäten und rassistischen Vereinnahmungen stellt. Dieser Band dokumentiert in Fotoserien und Interviews die ganze Bandbreite zwischen kultureller Aneignung, historisch exakten Nachahmungen, esoterischen Auslegungen und naivem Wochenendhobby. Es widmet sich vielschichtigen Aspekten: Native Americans, die zu diesen Treffen gezielt anreisen, manche, um ihre eigene, in der Heimat unterdrückte Kultur wiederzuerlernen; andere, um mit deren Verkauf Geld zu verdienen. Und was ist über Native Americans zu sagen, die es genießen, in Europa zur Abwechslung voller Ehrfurcht behandelt zu werden? CLEMENS MARSCHALL (*1985) lebt und arbeitet als freier Autor und Journalist in Wien. Seine Artikel wurden u.a. in Datum, Wiener Zeitung und Die Zeit publiziert. Seit 2007 Redakteur und Moderator bei Radio Ö1 sowie Begründer und Herausgeber des Magazins und Verlags Rokko’s Adventures. KURT PRINZ (*1979) ist als selbständiger Fotograf in Wien tätig, zum Teil arbeitet er mit Atelier-Kollegen von der Atzgerei oder der Kunstfigur Stirn Prumzer zusammen. Große Bildstrecken entstanden für Die letzten Tage des Hanappi-Stadions (2016) und Sezierte Architektur (2016).