Produktbeschreibung
Die Epoche des römischen Kaisers Marc Aurel (161–180) ist die Zeit eines religiösen Umbruchs. Unter dem Eindruck innen- und außenpolitischer Krisen wenden sich weite Teile der Bevölkerung orientalischen Mysterienreligionen oder dem Christentum zu, das ausgerechnet in der Regierungszeit des 'Philosophenkaisers' mehreren schweren Pogromen ausgesetzt ist. Wie reagierte Marc Aurel? Hat er mit seiner Religionspolitik diese Entwicklung begünstigt oder aufgehalten? Die vorliegende Monographie gibt auf der Grundlage sorgfältigen Quellenstudiums einen weitreichenden Überblick über die religionspolitischen Maßnahmen Marc Aurels in all ihren Facetten. Ihren besonderen Reiz gewinnt die Untersuchung durch die einfühlsamen Interpretationen der kaiserlichen Selbstbetrachtungen. Sie vermitteln einen Eindruck vom religiösen Denken und Fühlen des Kaisers, in dessen Person sich die konkurrierenden, geistigen Strömungen vereinen. Somit wird der Blick auch auf die Motive seines religiösen Handelns gerichtet, wie dies – bedingt durch die ungewöhnlich gute Quellenlage – bei kaum einem zweiten römischen Kaiser möglich ist.