Produktbeschreibung
Der vorliegende Band dokumentiert, dass das Interesse am ästhetisch und literarisch innovativen Bilderbuch unvermindert anhält. Er entspringt der dritten Landauer Bilderbuch-Tagung, auf der Literaturdidaktiker/-innen unterschiedlicher Provenienz laufende Forschungsprojekte und grundsätzliche didaktische Positionen zur Diskussion stellten. Ein Großteil der hier versammelten Beiträge stellt Studien vor, die Einblick geben in die Art und Weise, wie Grundschulkinder literar-ästhetisch komplexe und inhaltlich-thematisch herausfordernde Bilderbücher rezipieren und welche Faktoren auf ihre Sinnbildungsund Verstehensprozesse sowie daraus resultierenden Gratifikationen Einfluss nehmen. Viele stellen außerdem didaktische Überlegungen an, die sich teils aus den vorgestellten Befunden ergeben, teils prinzipieller Art sind. Ein paar wenige Artikel sind auch einfach dem anspruchsvollen Sachgegenstand selbst gewidmet sowie dessen didaktischen Implikationen. Allen Beiträgen gemeinsam ist die Wahrnehmung des großen Potenzials des zeitgenössischen Bilderbuchs für umfassende Bildungsprozesse sowie das Einstehen für didaktische Rahmungen, die über die Förderung pragmatisch-instrumenteller Analysefertigkeiten hinausgehen. Verstanden als imaginärer Erfahrungsraum, bei dessen Erkundung auch ästhetisches und emotionales Angesprochensein, Identifikation mit literarischen Figuren, Begegnung mit Ungewöhnlichem und Unbekanntem sowie Nachdenken über eigene und fremde Lebensprobleme eine Rolle spielen, kann das (textlose ebenso wie das multimodale) Bilderbuch für alle als Türöffner zur kulturellen Praxis des Lesens von Literatur fungieren.