Produktbeschreibung
Die Nekropole des Paulosklosters in Theben-West/Oberägypten ist eine der wenigen teilweise ausgegrabenen koptischen Klosternekropolen Ägyptens. Der gute Erhaltungszustand der Bauten bietet einen lebendigen Eindruck vom Alltagsleben der Mönche (6./7. Jh. – 9./10. Jh.n.Chr.). Dieses war Thema eines Internationalen Workshops an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 20.–21. Mai 2019. Das Spektrum war weit gefasst und zeigte die vielfältigen Fragestellungen und Erkenntnismöglichkeiten einer Klostergrabung. Das Verhältnis des Klosters zu seiner pharaonischen Umgebung und die intensive Nachnutzung und Wiederverwendung pharaonischer Strukturen und Artefakte wurde ebenso behandelt wie die Architektur der Klosterkirche oder der Arbeitsräume mit den Webgruben für die umfangreiche Textilproduktion des Klosters. Mit Hilfe dokumentarischer Texte und Keramikaufschriften konnten soziale Hierarchien im Kloster und Fragen nach dem Klosterpersonal und dessen Aufgaben beantwortet werden. Die Auswertung der Papyri und Pergamente ermöglichte sogar die teilweise Rekonstruktion des Buchbestands im Kloster. Untersuchungen der Mönchsmumien geben wichtige Aufschlüsse über den Gesundheitszustand der Mönche. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Grabstelen waren im Pauloskloster Grabkreuze aus Holz aufgestellt, was das Spektrum der Bestattungsbräuche in Klöstern erweitert. Der von Ina Eichner und Daniel Polz herausgegebene Band dokumentiert die Ergebnisse der Tagung.