Produktbeschreibung
'Die alliierten und assoziierten Regierungen erklären und Deutschland erkennt an, daß Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungenen Krieges erlitten haben.' Ein Satz mit unmissverständlicher Botschaft: Deutschlands Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld, besiegelt mit Vertragsunterzeichnung durch die deutsche Delegation am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal von Versailles. Es ist dieser schnörkellose und zugleich wuchtige Satz, der dem wohl meist diskutiertesten Artikel des Versailler Vertrages Gestalt verleiht: Art. 231. Sein Inhalt trifft das Deutsche Reich bis ins Mark und bürgt der noch jungen Weimarer Republik eine Last auf, an der sie schwer zu tragen haben wird und die an ihrem Zusammenbruch mitwirken soll. 100 Jahre nach Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920, rückt der vorliegende Sammelband, der aus einer Vortragsreihe 2018/19 hervorgegangen ist, die unterschiedliche Wahrnehmung des Vertrages in Deutschland und Frankreich in den Fokus. Wie nehmen französische, wie deutsche Wissenschaftler/innen das Vertragswerk heute wahr - vor allem die Teile, die sich mit dem Saargebiet beschäftigen? Entstanden ist eine wissenschaftlich fundierte Publikation, die ein vielgestaltiges, transnationales Bild des Versailler Vertrages entwirft. Alle Beiträge liegen in deutscher und französischer Sprache vor.