Produktbeschreibung
Es gibt keinen einheitlichen Gesichtspunkt, unter dem sich die in diesem Band ver sammelten Beitriige systematisieren und klassifizieren li~en. Mu~ es einen solchen Gesichtspunkt denn iiberhaupt geben? Jeder Versuch der Systematisierung, Klassi flzierung und Katalogisierung des Verantwortungsproblems scheint nicht nur des halb schwierig, weil sozusagen der Diskussionsstand noch nicht weit genug ist, son dem er erscheint schlicht unangemessen. Dies ist der Fall, weil-und in diesem Punkt sind nun alle Beitrage einheitlich - sich die Tatigkeit der Psychologen, sei sie nun Forschung oder praktische Tiitigkeit, nur hochst kiinstlich von dem Pro blem der Verantwortung trennen lii~t. Anders gesagt: Gesellschaftliche Verantwor tung ist untrennbar mit der alltiiglichen Tatigkeit verbunden, sie ist kein sonn oder feiertiigliches BemUhen, sondem ein Moment der nonnalen praktischen und theoretischen Tatigkeit. Insofem stellen die Beitriige in diesem Band verschiedene Modelle dar, wie individuelle Psychologen das Problem der Balance zwischen ge sellschaftlichen Bedingungen, wissenschaftlichen Moglichkeiten und personlichen Orientierungen losen. Dieser 'Modellcharakter' der Diskussionsbeitriige ist unseres Erachtens kennzeichnend fUr das Problem der Verantwortung und begriindet zu gleich, warum Systematisierungsversuche hier nicht angebracht sfud. 1m folgenden wollen wir einige zentrale Komplexe der Verantwortungsdiskus sion benennen, die in nahezu allen Einzelbeitriigen thematisiert werden. Sie sollen als 'advance organizer' dienen, der einen besseren Einstieg in die Diskussion er moglicht. Sie stellen keine Bewertung der Einzelbeitriige dar, was ja auch ihrem Modellcharakter nicht entsprechen und damit der Intention dieses Sammelbandes widersprechen wUrde. Fast alle Autoren dieses Bandes haben sich auch mit der Problematik des psycho logischen Experiments beschiiftigt.