Produktbeschreibung
Turniere, Krönungen, Feldherrenreden – viele der politisch und gesellschaftlich bedeutenden Momente im Leben mittelalterlicher Kulturen erscheinen hochgradig ritualisiert. Sie besitzen aber auch Ereignischarakter, dessen jeweilige Besonderheit mit dem Konzept der Performanz erfasst und beschrieben werden kann. Die hier versammelten Beiträge bieten Fallstudien, mit denen sie zugleich eine Diskussion über den methodischen Wert, Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts für die mittelalterliche Geschichte befördern möchten. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Frage nach dem Beitrag, den persönliche Eignung und individuelle Fähigkeiten zur Etablierung von Rang und Machtpositionen leisten. Klaus Oschema: ‚Dass‘ und ‚wie‘. Performanz und performative Qualität als Kategorien historischer Analyse. Cristina Andenna: Idoneität und Performanz im Kontext umstrittener Herrschaftslegitimation. Jörg Peltzer: Rang und Performanz. Die Signifikanz des Tuns und Lassens für den eigenen Rang. Klaus Oschema: Performanz und Kriegserfolg: Performative Qualitäten als Analysekategorie am Beispiel mittelalterlicher Feldherrenreden. Jörg Feuchter: Rednerische ‚Performanz des Mächtigen‘ auf politischen Versammlungen (England und Frankreich, vom 14. Bis ins 16. Jahrhundert). Torsten Hiltmann: Ideal und Physis. Der spätmittelalterliche Fürst in Turnier und Zweikampf. Karl‐Heinz Spieß: Königliche und fürstliche Performanz im Spätmittelalter. Stéphane Péquignot: Die Krönungen der aragonesischen Könige: Überlegungen zu Ergebnissen und Grenzen einer performanzorientierten Interpretation. Matthias Standke: „How to do things with holiness“. Legendarisches Erzählen von Karl dem Großen zwischen Macht und Idoneität. Gert Melville: Der historische Moment, das Repertoire und die Symbolik. Resümierende Überlegungen zu Beiträgen über performatives Handeln.