Produktbeschreibung
„Man hat den Weg, um Unglücksfälle zu verhüten, mit einem Geländer gesichert; deshalb konnte ich in die Tiefe hinabblicken und mich nach Herzenslust schwindelig machen lassen; denn trotz meiner Vorliebe für schroffe Felsen werde ich wunderlicherweise immer schwindelig, und gerade an diesem Gefühl des Schwindels habe ich grosse Freude, sobald ich mich dabei in Sicherheit befinde.“ Wie schon für Rousseau sind bis heute Sicherheitsmaßnahmen unerlässlich für den genussvollen Aufenthalt im Gebirge. Dennoch sind Schutzstrategien, welche die Erschließung und Aneignung des Alpenraums für den Menschen überhaupt erst ermöglichen, ein ästhetisch kaum beachteter Aspekt innerhalb der Auseinandersetzung mit alpiner Landschaft. Anhand von 26 Bildbeispielen der Kunst und Populärmedien, beginnend im ausgehenden 18. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Arbeiten, zeichnet die Autorin die Rolle nach, welche die Repräsentation von Sicherheit für die Betrachtung und Darstellung alpiner Landschaft spielt. Zwei Varianten von Sicherheitstechniken stehen dabei im Zentrum der Analyse: Einerseits finden jene materiell existierenden Schutzelemente, die als Reaktion auf die Gefahren in den Bergen angebracht werden, als Motiv Eingang in Bilder. Andererseits werden aber auch bildimmanente Techniken angewandt – gedankliche oder künstlerische Strategien –, mit denen im und über das Bild versucht wird, Sicherheit zu stiften und darzustellen.