Produktbeschreibung
Das Pañcatantra, die Unterweisung zur politischen Moral in fünf Büchern, ist in der hier übersetzten Ausgabe des Tantrakhyayika nach den Forschungsergebnissen seines Herausgebers J. Hertel etwa im 3. Jh. v. Chr. in der Zeit des Königs Candragupta Maurya entstanden, an dessen Hof der Grieche Megasthenes lebte. Tantrakhyayika bedeutet kurze Fassung des Textes, der später unter dem Namen Pañcatantra bekannt geworden ist, eine um zahlreiche Fabeln und Erzählungen erweiterte Fassung. Tantra bedeutet hier Buch, der Name hat nichts mit dem gleichnamigen philosophischen System zu tun. Selbst in dieser Kurzfassung glaubt Hertel noch eine Reihe von Zusätzen entdeckt zu haben, jedoch ist sein Auswahlkriterium zu einseitig, weil er die ethische Zielsetzung des Verfassers nicht zur Kenntnis nimmt. Wie aus dem Namen des Verfassers, Visnuśarma, der von Visnu Beschützte, hervorgeht, stehen das Tantrakhyayika und das Pañcatantra in der Tradition der Visnu-Verehrung. Die Fabelsammlungen dienen also dem Erhalt der menschlichen Kultur, für die dieser Gott zuständig ist. Darauf sollte auch die Staatskunst der Könige gerichtet sein und nicht auf Machtgewinnung oder Machtausübung zur persönlichen Bereicherung. Visnuśarma weist in der Vorrede darauf hin, daß er auf Grund seines Alters von 80 Jahren von solchen Zielen frei ist. Das gilt auch für den Übersetzer, der seit 1961 dieser Tätigkeit nachgeht. Seit 2006 lebt er in Worpswede bei Bremen. Im Jahre 2008 wurde ihm durch die World Association for Vedic Studies (WAVES) der Titel 'Kenner der altindischen Weisheit' (prachya vidya parangata) verliehen. Seit 2014 erhält er eine fortlaufende Ehrengabe des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland als Dank für eine herausragende kulturelle Leistung. Mit dem Zusatz Ushanas zu seinem Autorennamen weist er auf seine Beziehung zur indischen Tradition hin. Er verließ diese Erde im Januar 2017.