Produktbeschreibung
Theaterkritiken sind kein literarisches Genre wie der Essay, die Erzählung oder gar der Roman – allenfalls Rezensionen haben mit ihnen etwas gemein. Theaterkritiken sind aber flüchtiger und überleben selten ihren angestammten Erscheinungsort, die Tages- oder Wochenzeitung. Selten tragen sie den Mantel des Zeitungslesers vom übernächsten Tag und ebenso selten treten sie auf die Bühne der Öffentlichkeit mit dem Anspruch, von späteren Lesern und Leserinnen noch wahrgenommen zu werden. Solche Kritiken stellen bisweilen literarische Ansprüche „über den Tag hinaus“. Um solche geht es bei der hier getroffenen Auswahl aus rund dreißig Bühnenbesprechungen aus fünfundzwanzig Jahren überwiegend Berliner Inszenierungen und einigen wenigen, aber nichtsdestoweniger einschlägigen anderen Beispielen. Der Autor hat nicht den Ehrgeiz, Maßstäbe kritischen Theaters zur Diskussion zu stellen, wohl aber Maßstäbe für die Theaterkritik und sehr wohl der politischen Thematik bekannter oder weniger bekannter klassischer Stücke aktuelles Gehör zu verschaffen – auch insofern also: „Über den Tag hinaus“.