Produktbeschreibung
Solidarität zeigt unterschiedliche Farben. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, ein Verständnis für die Verwendung(en) dieses Begriffs zu entwickeln. Seine enorme Vielschichtigkeit legt eine Systematisierung nahe. Hierfür werden in einem ersten Schritt in der Begriffsgeschichte unterschiedliche Ausprägungen von Solidarität erschlossen: nach Reichweite, Quelle, Bezugsebene und Ausrichtung. Daraus entsteht ein Systematisierungsraster. Dessen analytische Kraft wird schließlich überprüft, indem es exemplarisch die unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Ausprägungen der Solidaritätsbegriffe in den aktuellen Grundsatzprogrammen der Parteien im Deutschen Bundestag und in der Berufsethik des Deutschen Berufsverbands für Soziale Arbeit (DBSH e.V.) zu erkennen hilft. In Verbindung mit dem Solidaritätsverständnis von Hans Thiersch läuft die Studie auf die Frage zu, ob sich grundlegende Differenzen in den jeweils verwendeten Solidaritätsbegriffen zwischen den Akteuren der politischen Verantwortung einerseits und den Akteuren der Sozialen Arbeit andererseits finden lassen und unter welchen Bedingungen der Begriff als Wertbegriff für diese Profession brauchbar ist. Dadurch wird das Verhältnis zwischen Sozialer Arbeit und Sozialpolitik deutlich. In einem Rück- und Ausblick wird ein abschließender Blick auf Solidarität in Zeiten der gegenwärtigen Corona-Pandemie geworfen. Damit kann demonstriert werden, dass das vierdimensionale Systematisierungsraster unabhängig von dem jeweiligen Verwendungskontext eine systematische Analyse von Solidarität ermöglicht.