Produktbeschreibung
Elisabeth Schmid ist eine renommierte Vertreterin der germanistischen Mediävistik, die an den Universitäten Erlangen, Karlsruhe und Würzburg lehrte. Im Mittelpunkt ihrer Forschungen steht die deutsche und französische Literatur des Hochmittelalters. Dieser Band bietet eine Auswahl von Elisabeth Schmids Aufsätzen zum höfischen Roman. Sie sind beispielhaft für eine mediävistische Literaturwissenschaft, die über die Grenzen der nationalsprachlichen Philologie hinausblickt, das heißt, den Roman als ein Phänomen der europäischen Kultur versteht und von diesem erweiterten Horizont her interpretiert. Nicht wenige Aufsätze, zur altfranzösischen und mittelhochdeutschen Romanliteratur, stellen darum die Arbeit an der Vorlage oder das intertextuelle Geflecht der verschiedenen Romanwelten in den Mittelpunkt. Allen Aufsätzen gemeinsam ist aber das Interesse an der spezifischen literarischen Präsentation der Kultur der Vergangenheit. Vorgeführt wird hier eine Kunst der Interpretation, die nachdrücklich geltend macht, dass die Art und Weise der Darstellung immer auch die Inhalte mitprägt, das Wie und das Was der Darstellung nicht voneinander zu trennen sind. Die meisten der hier versammelten Aufsätze waren bisher weit verstreut, aus germanistischer oder romanistischer Sicht teils auch an entlegener Stelle erschienen. Für den Neuabdruck wurden sie, wo nötig, aktualisiert und vereinheitlicht. Ergänzt wurde die Auswahl der Schriften durch einen eigens für diesen Band geschriebenen Beitrag, der eine Erzählung aus der mittelniederländischen ‚Lancelot‘-Kompilation in den Blick nimmt.