Produktbeschreibung
Wie kam es dazu, dass sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts einige europäische StaatsvertreterInnen für eine länderübergreifende Hochschulreform ihrer Universitäten aussprachen? Wie kam es zur Sorbonne Deklaration (1998)? Warum wurde nach nur einem Jahr eine weitere Deklaration – die Bologna Deklaration (1999) – mit hochschulpolitischem Inhalt unterzeichnet? Waren diese Ideen neu oder gab es inhaltlich gesehen bereits Wegbereiter? Warum zählte Österreich zu den ersten Mitunterzeichnern dieser Erklärung, obwohl bereits 1997 studienrechtliche Änderungen angestoßen worden waren? In welchem Verhältnis stehen das Universitätsgesetz 2002 und die Bologna-Reform? Welcher Stellenwert kam studienrechtlichen Fragestellungen in dieser Umbruchszeit zu? In Elisabeth Westphals Buch werden diese historisch-politikwissenschaftlich spannenden Fragen und Veränderungen der Universitätsgeschichte kontextualisiert und anschaulich dargestellt. Diese Aufarbeitung zeigt, dass manchmal das Unvorstellbare passiert: So war weder absehbar, dass sich europäische Staaten auf hochschulpolitische Selbstverpflichtungen einigen würden, noch, dass Österreich, wo gerade studienrechtliche Änderungen in Gang waren, sich als Mitbegründerin einer europäischen Reform hervortun würde, war doch die dreigliedrige Studienarchitektur in nationalen Konsultationsverfahren abgelehnt worden. Interessant ist die Instrumentalisierung dieser Reform, die zur Durchsetzung und Legitimation lang gehegter hochschulpolitischer Vorstellungen herangezogen wurde.Mag. Dr. Elisabeth Westphal, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Österreichischen Universitätenkonferenz. Forschungsschwerpunkte: Bologna-Reform, Hochschulbildung in Europa, Universitäts- und Hochschulforschung im 20./21. Jahrhundert.