Produktbeschreibung
Anna ist nach ihrer geglückten Flucht aus der sowjetischen Besatzungszone wieder zu Hause. Hunger und Entbehrungen, Mangel an allem Nötigen beherrschen die Nachkriegsjahre. Trotzdem verfolgt Anna weiter ihre Pläne, Schauspielerin zu werden. Sie bekommt ein Engagement bei einer Wanderbühne und tingelt zwei Jahre lang über die Dörfer und kleinen Städte der Umgebung. Bei einer Kollegin nimmt sie Unterricht und meldet sich zur Prüfung an. Sie besteht die Prüfung nicht. Das trifft sie hart, sie fällt in ein tiefes Loch. So sollte es noch viele Jahre weiter gehen. Ihr Leben bewegt sich zwischen Aufbruch und Niederlage, Neubeginn und Scheitern. Ihr Selbstwertgefühl, das Vertrauen in die eigene Kraft waren in ihrer Kindheit und Jugend durch die traumatischen Erlebnisse der Verfolgung durch die Nazis erheblich gestört worden. 1948 mit der Währungsreform macht die Wanderbühne pleite. Anna geht nach Düsseldorf, wo sie schließlich die Bühnenreifeprüfung besteht. Aber all ihre Versuche, ein Engagement zu finden, führen zu nichts. Niedergedrückt und mutlos gibt sie die Hoffnung auf und lässt sich von Ralf, den sie bei einer Laienbühne kennen gelernt hat, und der ganzen Familie zur Heirat überreden. Ein Angebot als Sprecherin in Bremen beim Rundfunk zu arbeiten, lehnt sie auf massiven Druck von Ralf und der Familie ab. Sie heiratet Ralf und lebt mit ihm vorläufig im Haus der Schwiegereltern. Das Verhältnis zur Schwiegermutter gestaltet sich schwierig. Sie kritisiert die Schwiegertochter ständig, auch wenn es nichts zu kritisieren gibt. Annas einzige Freude ist ihr kleiner Sohn. Schließlich können sie in eine eigene Wohnung ziehen. Sie bekommt ein zweites Kind, und obwohl sie ihre Kinder zärtlich liebt, droht das eintönige Familienleben Anna langsam zu zermürben. Ralf hat seine eigenen Probleme. Er hat im Krieg viel durchgemacht und leidet unter seiner dominanten Mutter. Er ertränkt seine Schwierigkeiten im Alkohol und trinkt mit der Zeit immer exzessiver. Schließlich verliert er seine Stellung. Anna hat inzwischen ihrem Leben eine neue Wendung geben können. Sie studiert Pädagogik und wird auf dem zweiten Bildungsweg Grundschullehrerin. Das gibt ihr Kraft und die Bestätigung, die sie so nötig braucht. Außerdem bewahrt ihr Gehalt die Familie vor finanzieller Not, als Ralf seine Arbeit verliert. Ralf versinkt immer tiefer in seiner Alkoholsucht. Anna, die bisher zu ihm gehalten hat, lässt ihn auch jetzt nicht im Stich. Sie weiß, dass Alkoholabhängigkeit eine Krankheit ist. Ralf erlebt eine Krise und will sich das Leben nehmen. Da erkennt er plötzlich ganz klar, dass es für ihn nur einen Weg geben kann: vom Alkohol los zu kommen. Anna unterstützt seinen Entschluss, eine Therapie zu machen und macht ihm Mut: „Zusammen werden wir es schaffen“.