Produktbeschreibung
Tag für Tag verfasste und von Historikern bislang völlig unbeachtete Kriegstagebücher der Roten Armee berichten, wie sich seit dem Morgen des 21. April 1945 Einheiten der 8. Gardearmee mit mehr als 80 000 Soldaten und all ihrem militärischen Gerät auf einer Frontbreite von zwölf Kilometern von Seelow kommend auf ihrem Weg in die Reichshauptstadt voran kämpften. Am Abend meldete ihr Kommandeur Wassilij I. Tschuikow dem Oberkommandierenden der Ersten Belorussischen Front, Georgij K. Shukow, die Einnahme der Orte Garzau, Hennickendorf, Lichtenow, Herzfelde, Tasdorf, Kalkberge, Rüdersdorf, Erkner und Behlendorf. Zu ihnen gehörten auch die im Mittelpunkt des Buches stehenden märkischen Dörfer Rehfelde, Werder und Zinndorf. Vor dem Hintergrund des am 22. Juni 1941 entfesselten Vernichtungskrieges gegen die UdSSR werten Erika und Gerhard Schwarz die in russischer Sprache überlieferten Dokumente sorgfältig aus. Detailliert beschreiben sie den Verlauf blutiger Schlachten vor Berlin und zugleich das alltägliche Leben der Bevölkerung, so den Krieg im lokalen Geschehen erhellend. Erstmals legen sie „Totenlisten“ vor mit über 200 Namen von Dorfbewohnern, von nicht ortsansässigen Wehrmachtsangehörigen, ausländischen Arbeitern, Rotarmisten und westalliierten Soldaten, die zwischen 1939 und 1945 an der Front bzw. auf den Gemarkungen der drei Dörfer Opfer des Krieges wurden. Sie eröffnen Angehörigen im In- und Ausland die Möglichkeit, nach mehr als 75 Jahren Schicksale noch aufzuklären. Unter Nutzung der Kriegstagebücher und des vorliegenden Bandes lassen sich auch Lücken in den Chroniken anderer Städte und Gemeinden schließen.