Produktbeschreibung
Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Dieses Buch soll einen Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung leisten, indem es sich einem Ausschnitt der DDR-Wirklichkeit aus filmwissenschaftlicher so wie aus soziologischer Perspektive nähert. Es richtet sich nicht nur an Filmin teressierte, sondern an jeden, der sich kritisch mit deutscher Geschichte aus einandersetzen will. Es wird versucht, eine Biographie, einen Staatsapparat sowie eine Lebenswelt in ihren Wechselwirkungen untereinander zu ver stehen. Aus diesen Wechselwirkungen heraus entstanden Filme, deren Analyse der Kern dieser Arbeit ist. Wie war es in der DDR möglich authentische Filme zu machen, wo Kunst und Kultur stets staatlichen Restriktionen unterworfen wa ren, wo die DEFA einzige Institution zur Produktion von Kinofilmen war und der Regisseur oftmals nur ausführendes Organ? Die Filme Jürgen Böttchers erlangten schon Mitte der 60er Jahre internationa le Anerkennung. Er übte richtungsweisenden Einfluss auf die Entwicklung des ostdeutschen Dokumentarfilmschaffens in den 70er und 80er Jahren des letz ten Jahrhunderts aus. Zentraler Gegenstand seiner Filme war meist die menschliche Arbeit. Im Verständnis von Arbeit spiegelte sich wohl auch zu ei nem großen Teil das Selbstverständnis des DDR-Staates wieder. Legitimiert wurde die Existenz dieses Staates vor allem aus der Erfahrung des Dritten Rei ches heraus, die auch zur prägendsten Erfahrung für Böttcher wurde.