Produktbeschreibung
»Felix Salten entdeckt die Wiener Moderne« – so war 2020 eine große Ausstellung in Wien über ihn überschrieben. In seinen Feuilletons promeniert Salten durch das Wien vor 1914, über die Plätze und durch die Gassen, entlang an Geschäften, immer umgeben von Menschen. Mal treibt er physiognomische Gedankenstudien – wie deutlich spiegelt sich Österreich im Antlitz von Kaiser Franz Joseph, und wie sehr dieser sich in Österreich? –; dann räsoniert er über nächtliche Vergnügungen und formt Sätze zu Anthropologischem: »Tanzen ist Selbstverrat. Da kommt eine, die tanzt ihre törichte Eitelkeit, schwatzt sie mit jeder Bewegung aus, zeigt mit unglaublich falschen Geziertheiten und mit schrecklich misslingendem Stolz, wie sie sich das Nobelsein vorstellt, und das Verführerische.« Salten schreibt über den Frühling, der sich Bahn bricht, und über sich im Lebensherbst. Er beschreibt in Wien, Stadt steten Abrisses und Neubaus, verschwundene hernalserische Daseinswonne und abgeräumte Heurigenseligkeit. Er zeichnet eine Physiognomie der Stadt Wien, die für ihn ein Lebenstheater voller Zauber war. Es geht um Österreich. Also um alles. Und um die ganze Welt in Österreich.