Produktbeschreibung
Im Jahr 1938 wies die Gestapo so genannte ‚Arbeitsscheue‘, die zuvor einer reichsweiten Verhaftungsaktion zum Opfer gefallen waren, in das KZ Buchenwald ein. Das gewaltsame Vorgehen gegen Menschen, die wegen angeblicher Arbeitsverweigerung zu sozialen Außenseitern erklärt wurden, stellte in der NS-Zeit keine Ausnahme dar. Die vorliegende Arbeit widmet sich den Hintergründen der gegen diese Menschen gerichteten Repression und exemplarisch dem staatspolizeilichen Zugriff, der zusammengefasst mit einer späteren Verhaftungswelle der Kriminalpolizei als Aktion ‚Arbeitsscheu Reich‘ bekannt geworden ist. Ausgehend vom historischen Diskurs um Erwerbsarbeit und Arbeitsunwilligkeit ordnet die Studie die Ereignisse in den Kontext nationalsozialistischer Ideologie und Herrschaftspraxis ein. Daneben werden die zentrale Planung der Verhaftungsaktion und die konkrete Umsetzung am Beispiel des Regierungsbezirks Mainfranken untersucht. Der Zusammenhang mit nationaler Wirtschafts- beziehungsweise Arbeitsmarktpolitik sowie der organisatorischen Entwicklung von SS, Polizei und Konzentrationslagersystem werden dabei ebenso analysiert wie der Blick auf Biographie und Haftzeit der Opfer gerichtet wird.