Produktbeschreibung
AutorInnen mit Migrationshintergrund spielen schon seit Jahrzehnten eine wesentliche Rolle im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Viele von ihnen haben mittlerweile bedeutende Literaturpreise gewonnen und sind im Kanon der deutschsprachigen Literatur angekommen. Neben den thematischmotivischen Zusammenhängen, durch die die sogenannte Migrationsliteratur geprägt wird, wie die Figur der GrenzgängerIn, gewisse narrative Muster, Themen und Sprachbilder (Aufbrechen – Übergang – Ankommen, Oszillieren, Sprach- und Kulturwechsel) darf das spezifisch Literarische der Migrationstexte nicht unbemerkt bleiben, vor allem weil dieses von den erwähnten Phänomenen untrennbar ist. Diese narratologischen Zusammenhänge zwischen kultureller und ästhetischer Vielfalt stehen im Vordergrund der Untersuchungen dieses Bandes. Neben Texten von AutorInnen, die aus Ländern stammen, die einst hinter dem sogenannten Eisernen Vorhang lagen, wie Daša Drndic, Dragica Rajcics, Katja Petrowskaja, Dubravka Ugrešic und Herta Müller, kommen auch die aus der Türkei nach Deutschland migrierte Emine Sevgi Özdamar, die aus Korea nach Österreich eingewanderte Anna Kim und die aus den USA stammende Ann Cotten ins Blickfeld. Ebenso wird in zwei Beiträgen Maja Haderlap berücksichtigt, die als Angehörige einer nicht deutschsprachigen Volksgruppe am Rand des deutschen Sprachraums durchaus ähnliche Erfahrungen von Alterität und Ausgrenzung thematisiert.