Produktbeschreibung
Als der mecklenburgische Herzog Friedrich Franz I. (1756-1837) am 9. September 1793 in Heiligendamm erstmals zum Bade in die Fluten der Ostsee stieg, setzte er damit auf dem europäischen Kontinent eine Entwicklung des Badewesens im Meereswasser in Gang, deren heilkräftigende Wirkung bis zum heutigen Tage nichts von ihrer ursprünglichen Faszination für die Badenden eingebüßt hat. Der 225. Jahrestag der Gründung des ersten deutschen Seebades in Doberan-Heiligendamm ist daher Anlass, diese Monographie über die Entstehung der „Weißen Stadt am Meer“ – die in Nachahmung englischer Seebäder von deren Schöpfern und Initiatoren errichtet wurde – einem weiten Interessentenkreis vorzulegen. Neben dem Herzog und seinem Badearzt, dem Rostocker Medizinprofessor Samuel Gottlieb Vogel (1750-1837), war es vor allem der Architekt Carl Theodor Severin (1763-1836), der dem mondänen Badeort seine klassizistische Gestalt verlieh und ihn harmonisch in die zu einem idyllischen Landschaftspark umgeformte Küstengegend einbettete. Im Auftrage des Herzogs entwickelte Severin mit seiner schlichten und dennoch edlen Architektursprache klassizistischer Logier-, Kur-, Schloss-, Kultur- und Erholungsbauten, die meist die Gestalt antikisierender Tempel annahmen, ein Gesamtkunstwerk, das die ästhetische Schulung an Vorbildern der Berliner Bauschule erkennen lässt. Als Landbaumeister wirkte Severin auch außerhalb des Badeortes. Erstmals werden auch diese Bauten – Herrenhäusern, Grablegen, und Wachgebäude – mit ins Blickfeld gerückt, um das architektonische Gesamtschaffen Severins umfassend zu würdigen.