Produktbeschreibung
Inzwischen sieht es so aus, als rückten die Dinge, Gegenstände, Sachen, mit denen wir leben, energischer als bisher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sachen geben unserem Dasein Färbung und Eigenart. Sie sagen etwas aus über uns und das kulturelle Umfeld, sind Teil unserer Anthropologie. Indem wir versuchen, den Standort und die Perspektive der Dinge einzunehmen, bringen wir uns in die Lage, die Welt, die wir zu kennen meinen, als eine unbekannte zu entdecken. Dinge bilden die statistisch kaum fassbare mikropolitische Basis, die unser Leben ausmacht. Sie dringen zwar in öffentliche Entscheidungen nicht vor, gleichwohl manifestiert sich in ihnen die Befindlichkeit und fortwährende Metamorphose der Gesellschaft. Wie leben wir? Wie gehen wir mit Dingen um? Wie sieht unser Dasein aus inmitten unzähliger Gegenstände? Dinge wirken auf uns ein. Sie besetzen einen eindrücklichen Platz im Bewusstsein. Ohne sie uns vorsätzlich merken zu müssen, tragen wir sie zeitlebens mit uns herum. Ihr Bild bleibt uns vor Augen. In der Erinnerung an die Schultasche, an ein luftiges Sommerkleid, an den ersten Gebraucht-Pkw werden wir fähig, unsere persönliche Geschichte festzumachen. Dinge sind keineswegs nur Spiegel, in denen wir uns reflektieren. Wir benutzen sie ja Tag für Tag und sind fortwährend dabei, sie unseren Erfordernissen anzupassen - ohne immer zu ahnen, wie sehr wir umgekehrt auch ihnen angepasst werden. Zwar können Gegenstände uns gleichgültig lassen, unsere Wahrnehmungsfähigkeit ihnen gegenüber kann sich abschleifen. Dann genügt ein Missgeschick, ein Defekt, und schon treten sie aus unserer Gewohnheit und ihrer Gewöhnlichkeit heraus. Plötzlich werden wir der Sachen bewusst und vor die Frage gestellt, wie wach und aufmerksam wir mit ihnen leben. Dinge sind uns gemeinsam.