Produktbeschreibung
Was hält die beiden großen Themen der 'Éducation sentimentale', die Liebe und die Revolution von 1848, zusammen? Es ist, wie die Studie 'Das sentimentalische Objekt' zeigt, der 'sentimentalisme', den Flaubert als vorherrschenden 'état psychologique' seiner Generation bestimmt. In ihm ist der eigentliche Gegenstand des großen Zeitromans zu sehen. Von dieser These ausgehend und unter Einbeziehung von Zeugnissen aus Kunstproduktion, Philosophie und Gesellschaftstheorie untersucht die Arbeit die Quellen und Funktionsweisen einer von Flaubert argwöhnisch beobachteten kollektiven Mentalität. Ihre Kritik erfährt diese Mentalität im 'style'. Dessen radikale Konzeption bei Flaubert stellt die Studie heraus: Der Stil ist Mittel der Erkenntnis. Nicht allein ironisch negierend, sondern mit der Härte, Schärfe und List eines 'coup de stylet' analysiert Flaubert - auf der Darstellungsebene seines Romans - die Herkunft, aber auch die Instrumentalisierbarkeit des sentimentalischen Bewusstseins und des kollektiven Sprach- und Bildinventars seiner Zeit.