Produktbeschreibung
Schon seit jeher sind Texte und Bilder sowohl in Form einer Medienkonkurrenz als auch durch eine durchaus wechselseitige Faszination miteinander verbunden. Zum einen lassen sich Bilder zu einem guten Teil erst von einem textuell organisierten Kulturraum her verstehen, sie sind (zumindest partiell) lesbar wie Texte. Zum anderen zeigen sich Texte vom Beginn unserer Kultur an nicht nur interessiert an Bildwerken, sondern scheinen stets von neuem mit diesen und deren spezifischen Möglichkeiten der Repräsentation zu wetteifern. Die Fallstudien des Bandes eröffnen konzise Blicke auf die unterschiedlichen (medien-)historischen Signaturen dieses Problems. Im einzelnen werden Homers, Kleists, Peter Weiss' und Heiner Müllers Konzepte der Ekphrasis, Kafkas literarische Wahrnehmungstheorie, die konkrete Poesie, Mariengedichte des Frühbarock, Aleksandr Bloks manieristische Lyrik, Frank O'Haras Gedichte über Werke des abstrakten Expressionismus, die allegorische Malerei als textgenerierte Bildform, Alighiero Boettis Flechtbilder, Frances Yates' Theorie und Johann Justus Winckelmanns Applikation der Memoria sowie Derridas und Roland Barthes Bildbegriff diskutiert.