Produktbeschreibung
Die Fülle der Deutungen, aber auch der Indienstnahme der von den Brüdern Grimm seit 1807 gesammelten und zwischen 1812 und 1858 in immer neuen und stets veränderten Auflagen veröffentlichten 'Kinder- und Hausmärchen' nimmt noch immer zu. Vor allem die tiefenpsychologischen und sozialhistorischen Deutungsbemühungen greifen gern auf Texte des nach wie vor bestbekannten deutschsprachigen Buches zurück. Dabei werden trotz einschlägiger Forschungen der Literaturwissenschaft oder der Volkskunde immer wieder grundlegende Facta und Realien außer acht gelassen oder mißverstanden. Dem versuchen die hier versammelten dreißig Beiträge zu den Grimmschen Märchen auf ihre Weise entgegenzuwirken, indem sie die Quellenlage der Textsammlung weiter erhellen und präziser als bislang aufzeigen, aber auch indem sie textnahe Studien zu einzelnen Märchen wie zu übergreifenden Themen der Grimmschen Märchenausgabe anbieten. Die noch kaum zureichend beachtete Wirkung der Märchen auf die Kunstdichtung wird in einzelnen Fällen stringent nachgewiesen und sollte die Literaturwissenschaft zu weiteren Forschungen auf diesem aufschlußreichen Feld volks- und kunstliterarischer Interdependenzen anregen.