Produktbeschreibung
Die Militärmedizinische Akademie (MMA) war eine Hochschuleinrichtung des Medizinischen Dienstes der NVA, im medizinischen Spektrum vergleichbar den Medizinischen Akademien der DDR. In den Kliniken, Instituten und Abteilungen war die gesamte Breite der klinischen Diagnostik und Therapie vertreten. Neben den Armeeangehörigen und den Zivilbeschäftigten der NVA wurden hier auch, insbesondere in den hochspezialisierten Bereichen, Patienten aus der Zivilbevölkerung behandelt. Die Geschichte der Militärmedizinischen Akademie ist bisher noch nicht publiziert worden. Der Autor dieses Buches, Oberstarzt a. D. Prof. Dr. med. Helmut Reichelt, nach der Wende zum Chef der MMA ernannt, stellt hier anhand von Dokumenten und persönlichen Erinnerungen ausführlich den Werdegang der MMA aus dem Zentralkrankenhaus der KVP über das Zentrale Armeelazarett und das Zentrale Lazarett der NVA vor. Beschrieben werden die Struktur und die personellen Besetzungen dieser Einrichtungen, die Leistungsangebote der Kliniken, Institute und Abteilungen mit ihren medizinisch-wissenschaftlichen Spezialisierungen sowie die besonderen Arbeiten und Entwicklungen auf dem Gebiet der Militärmedizin. Neben der praktischen fachlichen Ausbildung von Ärzten und Fachschulstudenten nahm die Forschung einen wesentlichen Platz ein. National und international anerkannte Forschungsergebnisse werden dargestellt. Politische Vorstellungen und Anweisungen griffen in jener Zeit tief in die tägliche Arbeit ein. Der Autor analysiert die positiven Auswirkungen der politischen Arbeit insbesondere für die kulturelle Betreuung des Personals und der Patienten, geißelt aber auch die engstirnigen, oft wirklichkeitsfremden politischen Maßnahmen, die die Arbeit behinderten, die Kreativität beschränkten und die Menschen demütigten. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands passte die MMA nicht in die Konzeption des Verteidigungsministeriums und sollte, nach vorübergehender Übernahme in die Bundeswehr, abgewickelt , vollständig abgebaut werden. Der Autor schildert aus unmittelbarem Erleben den verzweifelten, aussichtslos erscheinenden aber schließlich doch erfolgreichen Kampf, die MMA als zivile medizinische Einrichtung zu erhalten, den Beschäftigten die Arbeitsstätte und den Patienten die Behandlungs- und Betreuungsstätte zu bewahren.