Produktbeschreibung
Die Autorinnen und Autoren porträtieren nicht nur Täter im engeren, strafrechtlichen Sinne. Die Leserinnen und Leser begegnen sowohl Schreibtischtätern in Partei, Verwaltung, Polizei, Kultur, Justiz und Medizin als auch berüchtigten KZ-Aufsehern oder Denunzianten. Auch Profiteure des Regimes werden vorgestellt, etwa diejenigen, die sich im Zug der „Arisierung“ bereicherten. Auf diese Weise zeichnet sich ein Querschnitt durch die bürgerliche Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts ab. Die dritte, erweiterte Auflage enthält zwei neue Kapitel. In „Ferdinand Porsche II“ geht es um den jüdischen Porsche-Gesellschafter Adolf Rosenberger, der aus dem Unternehmen verdrängt wurde. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Antisemitismus und Rassismus nach dem Krieg. Die beiden Autorinnen wollen wissen, wie es 1946 zum Tod eines Auschwitz-Überlebenden in einem Stuttgarter Lager für Displaced Persons kommen konnte. Er war bei einer Razzia von einer Polizeikugel getroffen worden. Der Herausgeber schildert in einem umfangreichen Vorwort zur 3. Auflage die Wirkungsgeschichte des Buches, die juristischen Auseinandersetzungen mit dem Nachkommen eines ehemaligen Täters. Er hatte versucht, das Erscheinen des Buches zu verhindern. Das Verfahren endete schließlich am Landgericht Stuttgart.