Produktbeschreibung
Die baulichen Hinterlassenschaften des Industriezeitalters, die unser Bild vom 19. Jahrhundert prägen, dienten meist der Verarbeitung von Kohle oder der Stahlproduktion. Bernd und Hilla Becher haben aber nicht nur alle Spielarten dieses industriellen Erbes in Einzelaufnahmen oder Typologien dokumentiert. Auch einer sehr viel älteren Tradition industrieller Fabrikation setzten sie ein photographisches Denkmal: den sogenannten Stein- oder Quetschwerken. Stein und Mineralien wurden von jeher für den Bau von Kirchen, Häusern, Brücken und Straßen verwendet. In Holland etwa werden heute noch die vom Meeresboden herangeschafften Muscheln in flaschenförmigen Brennöfen zu Muschelkalk verarbeitet – eine eher archaische Methode. In der steinverarbeitenden Industrie muss das Rohmaterial sortiert, gesiebt, gebrochen, gemahlen, gerüttelt und geschüttelt werden, bevor es in die Brennöfen kommt und zu Zement oder Beton weiterverarbeitet wird. Der 19. Band unserer Becher-Edition ist den je nach Steinart, Region und Erbauungszeit unterschiedlichen Varianten eines Bautyps gewidmet, der buchstäblich noch aus dem „Steinzeitalter“ der Industrialisierung stammt.