Produktbeschreibung
Der vierte Band der Städteatlasreihe ist der niederschlesischen Industriestadt Nowa Sól/Neusalz gewidmet. Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung war das im Jahr 1563 errichtete Kammergut „Zum Neuen Saltze“ an der Oder. Weitere bedeutende Entwicklungsschritte des Ortes waren die Ansiedlung des „Mährischen Viertels“ durch die Herrnhuter Brüdergemeine 1743 und die gleichzeitige Verleihung der Stadtrechte durch Friedrich II. Im 19. Jahrhundert sorgten die Gründung der Gruschwitz Textilwerke AG und die Errichtung zweier Eisenhüttenwerke sowie der Ausbau des Hafens für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung. In der Zwischenkriegszeit wurde die Stadtentwicklung durch verschiedene Wohnungsbaugesellschaften und die Eingemeindung mehrerer Vororte gefördert. Nach 1945 entwickelte sich Neusalz zu einem bedeutenden Industriestandort in Polen. Grundlage der Wirtschaft blieben die überkommenen Industriebetriebe. In den 1970er und 1980er Jahren entstanden mehrere Großsiedlungen. Nach der Wende kam es zum Niedergang der Metall- und Textilindustrie, die städtischen Großbetriebe wurden umstrukturiert bzw. abgewickelt. Heute gehört die wirtschaftliche Förderung zur Hauptaufgabe der Stadtverwaltung. Forciert werden zudem die touristische Entwicklung und die Erhaltung des städtebaulichen Erbes. Ziel des vom Herder-Institut gemeinsam mit polnischen und tschechischen Partnern herausgegebenen Atlaswerkes ist eine Darstellung der siedlungstopografischen Entwicklung von 34 ausgewählten Städten der historischen Region Schlesien vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Das Konzept des Projekts sieht neben Texten zur jeweiligen Stadtentwicklung die Edition von zum Teil unikalen, amtlichen topografischen Karten- und Luftbildquellen im einheitlichen Maßstab 1:25.000 etwa aus den Jahren 1830, 1900, 1940, 1975 und 2000 vor. Für jede Stadt ist ein zweisprachiger Einzelband vorgesehen. .