Produktbeschreibung
„Sie brauchen sich nie wieder vor der Herrschaft Saddam Husseins zu fürchten“, versprach US-Präsident George W. Bush der irakischen Bevölkerung am 13. Dezember 2003, nachdem seine Soldaten den früheren Diktator aus einem Erdloch gezogen hatten. Zu diesem Zeitpunkt wurde in den Verliesen des Hussein-Regimes längst schon wieder misshandelt und entwürdigt – nur diesmal von den Besatzern, die eigentlich gekommen waren, um Unterdrückung und brutale staatliche Gewalt zu beenden. Nachdem die US-Fernsehkette CBS den Beitrag „Abuse in Abu Ghraib“ am 28. April 2004 zum ersten Mal ausgestrahlt hatte, war bald darauf die ganze Welt schockiert. „Wieso ist das jetzt erst alles rausgekommen? Warum haben Tagesschau, Bild-Zeitung oder Spiegel nicht früher über Abu Ghraib berichtet?“, fragten Anfang Mai 2004 Medienstudenten der Hochschule Mittweida. Unter Anleitung von Prof. Horst Müller beobachteten darauf hin 25 Studenten die Medienberichterstattung über Abu Ghraib. Sie recherchierten im Internet, in Zeitungsarchiven und Datenbanken, fragten bei einflussreichen Blattmachern und bekannten Fernsehreportern an der „Front“ nach. Die Ergebnisse der Recherchen hat Horst Müller in diesem Buch zusammengestellt und beschreibt unter anderem, dass es schon lange vor Ausstrahlung der Folterbilder bei CBS zahlreiche Hinweise auf Misshandlungen in Abu Ghraib gab, die von den Medien zumeist ignoriert wurden. Der Titel „Folter frei“ hat nichts mit Legitimation von Misshandlungen zu tun. Vielmehr steht „Folter frei“ für den Medienhype, der nach Ausstrahlung der CBS-Bilder entstanden war.