Produktbeschreibung
Seit den letzten Parlamentswahlen und der Etablierung der neuen Regierung von Premierministerin Beata Szydło ist die polnische Politik wieder in aller Munde. Das energische politische Durchgreifen der mit absoluter Mehrheit regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość, PiS) überraschte nicht nur die eigenen Anhänger, sondern auch die Öffentlichkeit im In- und Ausland, politische Beobachter, Medien und die seitdem darniederliegende Opposition. Man gewinnt den Eindruck, bei dem sogenannten „guten Wandel“ (dobra zmiana) handele es sich nicht um einen gewöhnlichen Machtwechsel, sondern um einen Systemwandel, bei dem die bisher mühsam erarbeiteten Grundlagen der Demokratie systematisch beschädigt und teilweise ausgehebelt werden sollen. Das aktuelle Jahrbuch Polen 2017 Politik kann und will die sich tagtäglich wandelnde Situation weder nachbilden noch zeitnah kommentieren; das Buch zielt eher darauf ab, den deutschsprachigen Lesern einen verlässlichen Kompass durch die Mäander der polnischen politischen Szenerie zu geben und dabei durchaus auch die aktuelle Lage zu beurteilen. Da ist zunächst eine begriffliche Zuordnung wichtig – was ist in Polen links, was ist rechts auf der politischen Bühne? Wo verlaufen die politischen und gesellschaftlichen Gräben? Welche Rolle spielen heute noch Begriffe wie Liberalismus, Konservatismus oder Linke im polnischen Diskurs? Was sagt dazu die einflussreiche katholische Kirche? Aus welchen Quellen schöpft die polnische nationale wie staatsbürgerliche Identität? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert das Jahrbuch in tiefgreifenden Essays, Reportagen, Interviews und literarischen Beiträgen.