Produktbeschreibung
Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk von Jaroslav Hašek, gelesen von Thomas Fedrowitz. 3. Teil. Der dritte Teil handelt von der Zugfahrt des 91. Regiments quer durch Ungarn nach Sanok ins (heute polnische) Galizien. Schwejk ist nun Ordonnanz, sein Nachfolger als Putzfleck ist der verfressene Baloun, der seinen ständigen Heißhunger mit den für Oberleutnant Lukasch bestimmten Portionen zu stillen versucht. Der Transport ist von Chaos, Ineffizienz und langen Wartezeiten gekennzeichnet. In zahlreichen Episoden werden Offiziere und andere Würdenträger vorgestellt: Der ebenso dumme wie hinterhältige Leutnant Dub; der strebsame Kadett Biegler, der sich vor Budapest im Traum als großen Helden sieht, aber wegen seiner vollen Hosen nur mehr als der "beschissene Kadett Biegler" bezeichnet wird; der "Latrinengeneral" ("..um halb neun scheißt sich das Militär auf der Latrine aus und um neun Uhr wird schlafen gegangen. Vor so einem Heer flieht jeder Feind entsetzt."), und viele andere. Von Sanok marschiert die 11. Marschkompanie des 91. Regiments in Richtung Front. Schwejk als Quartiermacher marschiert voraus und begegnet einem geflüchteten russischen Kriegsgefangenen, der in einem Teich badet. Aus Neugier zieht er die russische Uniform an und gerät prompt in österreichische Kriegsgefangenschaft. Jaroslav Hašek schrieb nicht nur aus der Sicht der einfachen Menschen, er ahmte auch ihre Sprache perfekt nach. Seine erste Übersetzerin, Grete Reiner, griff im Deutschen auf den Slang der Prager Handwerker und Dienstboten zurück. Sie habe "etwas völlig Einmaliges geschaffen", meinte ein Kritiker anerkennend. "Der Schwejk ist eine Art Ikone, die man auf verschiedene Arten interpretieren kann. So zum Beispiel als radikalen Kriegsgegner oder als Figur, die jede Notlage mit viel Humor irgendwie überlebt. Seit es den Schwejk gibt, zieht sich folgende Diskussion durch die tschechische Gesellschaft: 'Sind wir ein Volk der Schwejks, und ist das jetzt gut oder schlecht?' Es steht die Frage im Raum, in welchem Maß der Schwejk überhaupt eine literarische Figur ist und nicht eher eine narrative Funktion. Und vor allem, wie man damit fertig werden soll. Auf jeden Fall ist er Teil der tschechischen Selbstreflexion. Über den Schwejk definiert man das tschechische Verhalten, den tschechischen Humor und den tschechischen Umgang mit der Geschichte." (Pavel Janoušek) Nach der Gesamtausgabe des Originalmanuskriptes von Jaroslav Hašek. Aus dem Tschechischen übertragen von Grete Reiner. Die Übersetzerin Grete Reiner wurde 1944 im deutschen KZ Auschwitz ermordet. Ungekürzte Lesung. Coverabbildung: nach einer lizenzfreien Vektorgrafie: © 2018-2022 Creazilla. Schlussmusik: Lena Orsa: Passion-Tango / freesound.com. Coverschrift gesetzt aus der Bastion. Wort-Regie: Anna Luise Borner Über den Sprecher: Thomas Fedrowitz, geboren 1968, aufgewachsen in Chile und Osnabrück, studierte Schauspiel in Berlin, lebte in Prag und Paris. Er spielt seit Jahren in der freien Theaterszene (Produktionen 2021: "Enigma", "Gott des Gemetzels", "Was ihr wollt") und singt in verschiedenen Musikformationen. Als Sprecher ist er in Hörspielen zu hören ("Sherlock Holmes& Doktor Watson", "Don Quichott", "Der Schienbeinpeter", "Was ist was - Junior", "Im Palast um vier Uhr früh", uvm.) und im Synchron spricht er in Filmen von Horror bis Liebesschmonzette. Mit diesem "Schwejk" gibt er sein Debüt als Interpret für die hoerbuchedition words and music.