Produktbeschreibung
'Dieses Mütterchen hat Krallen' mahnte Franz Kafka seinen Freund Oskar Pollak 1902 vor Prag. Es lässt einen nicht mehr los. Dieses krakenhafte Mütterchen, dieses goldene Prag, ist eine Stadt, die ihren Reiz aus der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart, von Phantasie und Wirklichkeit schöpft. In Prag ist es schwer die Grenzen zu ziehen, ebenso sind die Übergänge zwischen den einzelnen Kulturen, die hier über die Jahrhunderte mit-, neben- und gegeneinander lebten, fließend. Prag war über Jahrhunderte Zentrum des europäischen Judentums, hier wirkten überragende jüdische Gelehrte, grundlegende religiöse Texte wurden hier geschrieben, Legenden geschaffen - wie Rabbi Löw den Golem - und wurden ein Teil der Mythenwelt der Moldaumetropole. Hier entstand ein jüdisches Ghetto mit eigenem Rathaus und eigenem Krankenversicherungssystem, hier wurden sagenumwobene Synagogen gebaut – wie die Alt-Neu-Synagoge, bei deren Bau der Legende nach Grundsteine des zerstörten Tempels von Jerusalem verwendet wurden. Hier entstand aber auch ein deutsch-jüdisches Fin-de-Siècle, dessen Einfluss auf ganz Mitteleuropa wirkte und das neben Franz Kafka, Max Brod und Franz Werfel auch viele andere Namen hervorbrachte. Aber auch andere wichtige europäische Persönlichkeiten hatten ihre Wurzeln in Prag und schöpften einen Teil ihrer Inspiration aus dieser Stadt, so Bertha von Suttner, Rainer Maria Rilke, Victor Adler oder Egon Erwin Kisch. Das Buch spannt einen Bogen zwischen den unzähligen Parallelwelten des jüdischen Prags. Legenden werden erzählt, es wird aber auch von einem neuen, aufstrebenden jüdischen Prag mit zahlreichen Restaurants, Geschäften und einem jüdischen Kulturleben berichtet. Lesen, Spazieren und Entdecken!