Produktbeschreibung
Kaum ein anderes Phänomen ist, über den gemeinsamen Ursprung der Wörter hinaus, auch wesenhaft so sehr mit dem Begriff der Moderne verbunden wie die Kleidermode. Bereits seit dem 18. Jahrhundert haben Schriftsteller und Philosophen versucht, das Wesen der Moderne über Kategorien der Kleidermode wie Wechselhaftigkeit, Künstlichkeit, Massenhaftigkeit zu erfassen. Am Beispiel der Modediskurse in der deutschsprachigen Literatur geht die Autorin diesem Zusammenhang nach. Neben der fiktionalen Literatur werden auch modetheoretische und -journalistische Texte in den Blick genommen. Es zeigt sich, daß Kleidungswandel als Indiz für sozialen, geschlechtsspezifischen wie ästhetischen Wandel betrachtet werden kann. In besonderem Maße gilt dies für die Epochenumbrüche um 1800 und 1900, für die Zeit der Weimarer Republik und des ›Dritten Reichs‹, da auch die Veränderungen in der Kleidermode hier ihre radikalsten Momente erlebten. Zugleich zeichnet der Band die Entwicklung einer literarischen Bildsprache nach, die in Auseinandersetzung mit den bildlichen Medien der jeweiligen Zeit den visuellen Charakter von Kleidung sprachlich-poetisch auszudrücken sucht.