Produktbeschreibung
Julia Oschatz (geb. 1970 in Darmstadt, lebt und arbeitet in Berlin) ist eine deutsche zeitgenössische Künstlerin, die auch als Bühnenbildnerin tätig ist. In ihrem Werk verwebt sie so verschiedene Medien wie Malerei, Zeichnung, Video, Installation und Bühnenbild. Dabei bedient sie sich aus dem großen Fundus vorhandener Bilder und Geschichten. Oschatz’ neuere Arbeiten reagieren auf die Werke Alter Meister und präsentieren dabei des Öfteren deren Rückseite. Durch Veränderung ihrer Komposition sowie ihrer Titel oder der Namen der Sammlungen, in denen sie sich befinden, legt die Künstlerin Verborgenes frei und generiert neue Bedeutungen. Die Umstellung der Buchstabenfolge PRADO zu adorP oder BRUEGEL zu grueBel signalisiert, dass diese Bezugnahme eine semantische Komponente beinhaltet. Die Werke der Alten Meister veranschaulichen die „neue Zeit“, welche der Malerei durch die Einführung der Perspektive eröffnet wurde. Oschatz wendet sich ihnen allerdings in einem Moment zu, in dem die Zentralperspektive längst auseinandergebrochen ist und sich das Verhältnis von Subjekt und Objekt weit weniger eindeutig darstellt, als es in der Renaissance der Fall war. Die Arbeiten von Julia Oschatz thematisieren den Zerfall eines einstmals fest gefügten symbolischen Raums und seiner metaphysischen Fundamente und demonstrieren, dass es jede bildnerische Realität auch immer eine Inszenierung ist. Der Blick selbst ist also keine physiologische Wahrheit, sondern eine Kulturleistung. Die zweite Monografie über Julia Oschatz’ Kunst enthält Texte von Oliver Leistert, Ursula Panhans-Bühler und Frank Raddatz.