Produktbeschreibung
Die Internetseite Silk Road vertreibt Cannabis, Kokain und Amphetamine. Die Webseite ist Teil des sogenannten Darknets, also eines weitläufigen Bereichs des Internets, das nicht jedem unbedarften Nutzer zugänglich ist. Denn viele Darknet-Seiten sind nur für eingeladene Mitglieder oder über eine spezielle Technik erreichbar: TOR. Wer sich diese Software installiert, kann anonym surfen, denn die Datenpakete werden wie bei den chinesischen Schachteln jeweils umverpackt und von einem TOR-Nutzer zum nächsten weitergegeben. Die Polizei hat kaum Ermittlungsansätze und indirekt bestätigt selbst die NSA, dass TOR die letzte Bastion eines anonymen Internets darstellt. Dass TOR für illegale Zwecke benutzt wird - etwa auch für die Verbreitung sogenannter Kinderpornografie - liegt nicht im Sinne der Erfinder: Die Internetaktivisten hinter TOR wollen den freien, unzensierbaren Austausch aller Internetnutzer. Sie wollen politisch Verfolgten in Diktaturen ein sicheres Internet bieten. Und die TOR-Software wird bei Weitem nicht nur von Kriminellen genutzt: Auch Journalisten, Anwälte, Polizisten oder Soldaten haben das Bedürfnis nach Sicherheit und Vertraulichkeit. Was also wiegt mehr: das Recht auf Privatsphäre, Briefgeheimnis und freie Kommunikation aller Internetnutzer oder aber die Verfolgung von Straftaten durch einige wenige? O-Töne: Joachim Huber, Kriminalrat des Bayerischen LKAs in Schwabing; Jörg Ziercke, Präsident des BKAs; Troels Oerting, Kriminalist und Leiter von Europol in Dänemark; Holger Hank, Leiter der digitalen Abteilung der Deutsche Welle Akademie; Hauke Gierow, Referent für Informationsfreiheit im Internet bei Reporter ohne Grenzen in Berlin; Roger Dingledine, Miterfinder der TOR-Software sowie ein BBC-Reporter und eine politische Aktivistin und Bloggerin aus London.