Produktbeschreibung
Hass nährt Hass – Das Geheimnis um die zerbrochene Urne In selten gelungener Art zieht die Autorin mit ihrer schönen und bildhaften Sprache die Leser:innen in diese Welt des Kommissars, seiner Assistentin und in die Umgebung des Mordopfers hinein, so dass es der Autorin gelingt, die Leser:innen für eine Weile Teil dieser Welt werden zu lassen, in der Hass und Liebe, Reichtum und Armut sowie das faszinierend Bereichernde eines Musikgenies die Untiefen und Schönheiten des menschlichen Seins beleuchten. Die Leser:innen nehmen so ganz nah an der Lösung des Kriminalfalles teil. Es macht Freude, dieses spannende Buch zu lesen. Die reiche Bauherrin Adelaida Grimau wird in einer stürmischen Nacht in ihrem eigenen Bett erstickt. Unter dem Bett findet sich die zerschlagene Urne mit der Asche ihres verstorbenen Mannes, in der offensichtlich etwas gesucht und eventuell gestohlen wurde. Was ist so klein und so wichtig, dass man es in einer Urne verstecken kann und dafür ein Mensch sterben muss? Zur Tatzeit befanden sich die drei erwachsenen Kinder Stefan, Christina und Elisa sowie vier Angestellte im Haus: ein Gärtner, die Haushälterin, ein bettlägeriges Dienstmädchen und dessen Stellvertreterin. Alle haben die tyrannische Dame gehasst, besitzen plausible Motive für einen Mord und beschuldigen sich gegenseitig. Polizeiinspektor Hu (mit richtigem Namen Andreas Hungerbühler) übernimmt den Fall zusammen mit seiner frisch eingestellten Assistentin Nicola daSilva (Niki). Handelt es sich um Raubmord, um Rache oder geht es um das Erbe? Hu richtet sich im Haus selbst ein und führt listige Verhöre, die immer neue Indizien und gleichzeitig neue Rätsel hervorbringen. Wie die theatralische und an den Türen horchende Haushälterin verrät, gab es am Abend vor dem Mord einen heftigen Familienstreit, wobei die Mutter verschiedene Drohungen gegen ihre Kinder ausstieß. War ihr eines zuvorkommen oder soll die Aussage der Haushälterin nur die jüngste Tochter Elisa schützen, zu der sie offenbar ein besonderes Verhältnis hat? Stefan gibt den treuen Sohn und ist alleiniger Geschäftsführer der drei Familienfirmen. Die eher dubiosen Geschäftsverhältnisse, die Niki recherchiert, schüren ihren Verdacht auf Wirtschaftsdelikte. Sie tippt auf gestohlene Mikrochips in der zerbrochenen Urne. Aber da ist auch der Gärtner, dem die alte Dame gekündigt hat und der in seinem Garten so anders wirkt als beim Verhör. Wieso hat er nicht mitgeteilt, dass es einen Stromausfall gab in der Mordnacht und er ihn beheben musste? Der Arzt kann zudem nicht garantieren, dass seine Geliebte, das bettlägerige Dienstmädchen Madeleine, nicht trotz ihrer Verletzung bis in das Wohnhaus der Grimaus gelangen konnte. Diese wiederum hatte ihrer Stellvertreterin Rosanna angegeben, die alte Dame bewahre in der Urne unter dem Bett ihren besten Schmuck auf. Aber Hu entdeckt, dass sich die jüngste Tochter Elisa heimlich zur Musikerin ausbilden lässt. Er verfolgt mit seiner Assistentin die Spur, die sie in die elitäre Musikszene der Stadt führt. Die wenig erfahrene Niki stößt bei ihren Recherchen auf sehr unterschiedliche soziale Verhältnisse. Steckt die psychologisch instabil wirkende Elisa aus reichem Haus mit ihrem in ärmlichen Verhältnissen lebenden Klavierlehrer unter einer Decke? Seine Frau zumindest verschafft ihm kein Alibi. Und welche Interessen verfolgt die charmante Direktorin der Musikschule? Aber auch im Ermittlerteam muss Niki ihren Platz finden: Ihre beiden älteren Kollegen, Dani und Zisco, machen es der jungen Frau nicht nur leicht. Mit im Team ist auch die chronisch kranke Sekretärin Ruth Lemartin, die für Hu immer ein spezielles Lächeln und manchmal einen wichtigen Hinweis hat. Der schon etwas alternde Hu hat neben dem Ermittlungsverfahren aber noch ganz andere Probleme: Er wird von seiner pubertierenden Enkelin Anni in Atem gehalten, die eigensinnige Ansichten zu Recht und Gerechtigkeit vertritt. Trotz seinen liebevollen Bemühungen fällt es Hu schwer, einen guten Draht zu seiner Enkelin aufrecht zu erhalten. Das Waisenkind wohnt eigentlich bei der Großmutter, die von Hu getrennt lebt, ist dort aber ausgerissen. Als Hu sie zur Rede stellen will, konfrontiert sie ihren Großvater mit seiner eigenen schwierigen Identitätsfindung als ehemaliger Koreaflüchtling. Sie bringt ihn dazu, dass er sich bei der Großmutter und dem Vormund für sie einsetzt und ringt ihm das Versprechen ab, mit ihr später einmal nach Korea zu reisen. Schließlich wird Hu die gesuchte Lösung im Mordfall aber nur dank der Auseinandersetzung mit Annis Gedankenwelt finden. Nur vier Tage nach dem Mord lässt Elisa einen Flügel in die Villa Grimau stellen und gibt sich als Klaviervirtuosin zu erkennen. Ihr psychischer Zustand scheint sich zunehmend zu verschlechtern. Sie führt aus, wie sie unter den Gemeinheiten der Mutter gelitten hat. Sie belastet sich dabei aber nicht nur selbst, sondern auch ihre Schwester, die sie verachtet. Christina wollte sich gegen den Willen der Mutter scheiden lassen und eine der Firmen selbst übernehmen. Stand ihr die Mutter im Weg? Als die Ermittlungen zu stocken scheinen und die verschiedenen Spuren zu keinen befriedigenden Resultaten führen, entdeckt der intuitive Hu dank einem Wortspiel einen Tresor in der Villa Grimau. Hu vermutet jetzt, dass es der Tresorschlüssel ist, der in der Asche der zerbrochenen Urne unter dem Bett gesucht wurde. Aber ist er wirklich ein Hinweis auf das Tatmotiv? Oder sind der Dieb und der Mörder gar zwei verschiedene Personen? Die meisten Verdächtigen sind im Wohnzimmer versammelt, als der Polizeiinspektor zur Verwunderung aller den alten Tresor öffnen lässt und darin zwei Koffer voller 500-Euro-Scheine entdeckt. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Stefan, der offensichtlich als Einziger von dem Geld wusste, wird vorübergehend verhaftet, aber seine Beteiligung im Mord ist nicht nachweisbar. Nach einem Gespräch mit Anni, die sich mit indianischen Weltanschauungen befasst und das Hu innerlich verwirrt, erinnert er sich an ein Detail, das er fast vergessen hätte: Die Haushälterin trug bei der ersten Begegnung ein Kruzifix, hingegen bei der Einvernahme trug sie ein Medaillon um den Hals. Wieso sollte eine gläubige Frau in einer solchen kritischen Situation ihr Kruzifix gegen ein Medaillon vertauschen? Hu ist sich nun sicher, dass das Medaillon die Lösung birgt und macht zusammen mit Niki einen abendlichen Besuch bei der Haushälterin Carmen. Als der Polizeiinspektor ihr das Medaillon abnimmt, enthält dieses aber nicht wie vermutet den Tresorschlüssel, sondern ein Foto des verstorbenen Hannes Grimau und ein anderes von einem Baby. Hu erahnt, dass Carmen eine Beziehung mit Grimau hatte und wahrscheinlich die Mutter Elisas ist. Unter Druck gesteht Carmen schließlich, dass die alte Frau ihr gedroht habe, Elisa zu verraten, wer ihre Mutter sei, und dass sie diese zudem aus dem Haus werfen wollte. Carmen fühlte sich betrogen, denn sie hatte alle Erniedrigungen der Hausherrin nur ertragen, damit Elisa als eheliche Tochter des Ehepaar Grimau gelten kann. Als wegen des Sturms im Haus der Strom ausging, hatte sie sich mit dem Kissen auf die alte Frau geworfen, bis diese nicht mehr atmete. Aus dem Geständnis geht aber auch hervor, dass nicht sie die Urne zerschlagen hatte, sondern dass der Sohn den Mord kaltblütig benutzt hatte, um den Schlüssel zum Tresor zu stehlen, wo die alte Grimau ihr Vermögen verbarg. Die Beziehung zwischen Hu und seiner Assistentin Niki entwickelt sich trotz ihrer Unterschiedlichkeit zu einem wachsenden Vertrauensverhältnis. Gemeinsam enthüllen sie die vielen dunkeln Geheimnisse der Villa Grimau, wo eine rivalisierende Liebe und eine verheimlichte Mutterschaft jahrzehntelang Hass schürten und letztlich zum Mord der alten Witwe durch die unterdrückte Haushälterin führten.